Archiv der Kategorie: Allgemein

Studientag Musik + Pädagogik 2023: „Hans Vogt. Komponist und Pädagoge. Von Danzig über Berlin nach Mannheim“

Unter der Leitung von Prof. Dr. Barbara Busch fand am 13. Januar 2023 der Studientag Musik + Pädagogik statt. Die Besonderheit: Anstelle eines musikpädagogischen Themas stand mit Hans Vogt eine Person im Zentrum der Veranstaltung, die dank freundlicher Unterstützung der Gesellschaft für Neue Musik Mannheim e.V. im Ernst-Toch-Saal der Musikschule Mannheim realisiert werden konnte. Unter dem Titel „Hans Vogt. Komponist und Pädagoge. Von Danzig über Berlin nach Mannheim“ erfolgte eine Buchpräsentation mit Kammermusik und Gesprächen.

Nach einer Begrüßung der ca. 75 Teilnehmenden durch Frau Prof. Busch wurde der Abend von Rainer Klaas musikalisch eröffnet mit dem Scherzo furioso für Klavier aus den Vier Versuchen für Tasteninstrumente (1985) von Hans Vogt.

Eine Einführung zu Hans Vogt gab der Geiger und Pianist Kolja Lessing. Dabei verknüpfte er spannende Informationen über den Komponisten mit interessanten Anekdoten aus seiner Zusammenarbeit mit Hans Vogt, u.a. als Solist des 1983 uraufgeführten Violinkonzerts. Schon hier wurde als wichtiges Element des Wirkens von Vogt der Kontakt zwischen Produzierenden und Rezipierenden herausgestellt, der auch Vogts Standardwerk „Neue Musik seit 1945“ prägt.

Durch den nächsten Abschnitt führte Claus Meissner, Gründungsmitglied der von Hans Vogt 1963 initiierten Mannheimer Gesellschaft für Neue Musik und selbst Schüler Vogts, dessen neu erschienenes Buch über den Komponisten und Gründungsvater der Mannheimer Musikhochschule diesen Studientag inspirierte.

Nach einem Überblick über die verschiedenen Stationen aus dem Leben und Schaffen Hans Vogts und einer Lesung Claus Meissners aus seinem Buch durfte das Publikum ein zentrales Werk aus Vogts Kammermusik genießen: Sonata lirica für Violine und Klavier (1984), mit den Sätzen Andante assai, Agitato und Canzonetta al rondo, präsentiert von Kolja Lessing und Rainer Klaas.

Im Gespräch zwischen Barbara Busch und Claus Meissner wurde anschließend das musikpädagogische Wirken von Hans Vogt beleuchtet. Ausgehend von seinem Engagement für die Mannheimer Öffentlichkeit in den „Offenen Musikstunden“, an denen auch Claus Meissner 1951 als damals 15-Jähriger teilnahm, wurde v.a. über Vogts Buch „Neue Musik seit 1945“ und die darin verarbeiteten pädagogischen Erfahrungen gesprochen.

Als Überleitung zum letzten Musikstück des Abends gab Claus Meissner eine kurze Erläuterung zu den Vier Versuchen für Tasteninstrumente (1985), aus denen Rainer Klaas im Anschluss das Moment musical für Hammerflügel auf dem modernen Flügel präsentierte. Zum Ausklang gab es Raum für Gespräche der Teilnehmenden mit Rainer Klaas, Kolja Lessing und Claus Meissner.

 

Text von Clemens Goller

Dissertation „Kompetenzen von Lehrenden im Studienfach Elementare Musikpädagogik“ von Silvia Müller erschienen

Lehrende, die im Studienfach Elementare Musikpädagogik (EMP) an deutschen Musikhochschulen tätig sind, müssen über vielfältige Kompetenzen verfügen, um ihre Aufgabe zu erfüllen. Überfachliche Kompetenzprofile (z.B. aus dem Bereich der Erwachsenenbildung und Hochschuldidaktik) geben aber nur bedingt Aufschluss über die Anforderungen an EMP-Dozentinnen und -Dozenten.
Um diese Lücke zu schließen, wurde in der vorliegenden Studie ein spezifisches Soll-Kompetenzprofil von Lehrenden im Studienfach EMP entwickelt. Anhand von Interviews mit Expertinnen und Experten sowie einer darauf aufbauenden Fragebogenerhebung wurden die wünschenswerten Kompetenzen identifiziert, strukturiert und gewichtet. Von besonderer Bedeutung ist dabei die neu entwickelte, fachspezifische Struktur des Kompetenzprofils. Die Ergebnisse bieten Impulse für die (Selbst-)Reflexion der Lehre sowie für die Aus- und Fortbildung von Dozentinnen und Dozenten.

Auszeichnung der Dissertation von Rico Hepp mit dem Sigrid Abel-Struth-Preis

Zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses vergibt die WSMP seit 1994 den „Sigrid Abel-Struth-Preis“. Sie würdigt damit hervorragende Arbeiten aus dem Bereich der wissenschaftlichen Musikpädagogik.

Zu den Preisträger:innen gehört die Dissertation von Rico Hepp zum Thema Entsubjektivierung. Zur praxistheoretischen Relevanz ästhetischer Erfahrung im Musikunterricht. Rico Hepp hatte an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim in Musikpädagogik promoviert.

Die offizielle Vergabe und Würdigung des Preisträgers erfolgt im Rahmen des Symposiums vom 12.-13. Mai 2023 in Mannheim.

Studientag Musik + Pädagogik 2022

Nach der Corona-Pause fand unter der Leitung von Prof. Dr. Barbara Busch der Studientag Musik + Pädagogik am 28. Mai 2022 wieder in Präsenz statt.

Unter dem Titel Schatzkiste Elementare Musikpädagogik – Ideenreichtum für Musikpädagog:innen hat Severin Krieger, Dozent an der Hochschule für Musik Freiburg, gemeinsam mit Master-Studierenden aus Freiburg eine Einführung in die Elementare Musikpädagogik (EMP) konzipiert.

Dies bot Bachelor- und Master-Studierenden aus den Lehrveranstaltungen von Barbara Busch die Gelegenheit, in insgesamt drei Workshops Inhalte und Methoden der EMP kennenzulernen und vor allem selbst auszuprobieren. Die Master-Student:innen der Freiburger Musikhochschule leiteten die Workshops an und sammelten so ihrerseits wertvolle hochschuldidaktische Erfahrungen.

Wie klingt die EMP? Wir musizieren gemeinsam

Leitung: Adriana Hilß, Charlotte Rombeaut, Juliana Gehring

Im Zentrum dieses Workshops stand das Erleben des Elementaren Musizierens: Ein afrikanisches Lied wurde mit der gesamten Gruppe methodisch vielfältig erarbeitet. Ausgehend von einem einfachen rhythmischen Gerüst wurden sukzessiv komplexe Body-Percussion-Elemente, der Liedtext sowie eine Liedbegleitung mit verschiedenen Elementaren Instrumenten eingeführt. So – Schritt für Schritt aufgebaut – konnte am Ende das Gesamtwerk klangvoll musiziert werden. Ein kurzes Nachdenken über die erlebten methodischen Arbeitsweisen rundete die Einheit ab.

Was ist die EMP? Wir kommen in Austausch

Leitung: Marie-Christine Köberlein, Theresa Wagner

Nach einer ersten Übung zur Körperwahrnehmung startete dieser Workshop – durchaus provokativ – mit einer Sammlung von Klischees rund um die Elementare Musikpädagogik. Im Gespräch mit den Teilnehmenden wurden diese Vorurteile im Laufe des Workshops aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und widerlegt, so dass sich schließlich ein spannender Überblick über die Tätigkeitsfelder der EMP und ihre Grundgedanken herauskristallisierte.

Wem hilft die EMP? Wir suchen Anwendungsmöglichkeiten und Adaptionen

Leitung: Shoko Makino, Siping Wang

Spielerische Ansätze und methodische Prinzipien der EMP können für verschiedene musikpädagogische Tätigkeitsfeldern anregend sein. Von dieser Prämisse ausgehend erlebten die Teilnehmenden eine von den beiden Workshopleiter:innen simulierte Klavier-Anfängerstunde. Diese „traditionell“ konzipierte Stunde wurde anschließend unter Rückgriff auf die Aktionsbereiche der EMP methodisch erweitert. Ausgehend von einer Reflexion dieser Unterrichtsstunde wurden anschließend Anwendungsmöglichkeiten der EMP im Instrumental-, Vokal- und Tanzunterricht herausgearbeitet. Vor diesem Hintergrund entwickelten die Teilnehmenden selbst kleine instrumentale und vokale Unterrichtseinheiten, die zum Abschluss präsentiert und im Plenum diskutiert wurden.

verfasst von Clemens Goller

Forschungszentrum Hof | Musik | Stadt bei den Schwetzinger Festspielen 2022

Auch in diesem Jahr wurde die seit vielen Jahren bestehende Kooperation des Forschungszentrums mit den Schwetzinger SWR Festspielen mit einer ganzen Reihe von Veranstaltungen fortgesetzt.

Den Anfang machte ein Konzert des Neuen Mannheimer Orchesters unter der Leitung von Anders Muskens am 30. April im Mozartsaal des Schwetzinger Schlosses. Das Konzert mit dem Titel Genius loci wurde am 3. Mai im SWR2 Mittagskonzert gesendet, der von Rüdiger Thomsen-Fürst im Jagdsaal gehaltene Einführungsvortrag zum Thema wird in der Pause der Live Übertragung der Streichquartett-Matinee am 26. Mai (Übertragungsbeginn 11:03 Uhr) ausgestrahlt.

Am 1. Mai fand wieder ein Nachmittag im Paradies der Tonkünstler statt. Zunächst wurden die Besucher von Sarah Denise Fabian und Rüdiger Thomsen-Fürst auf einem musikhistorischen Rundgang durch Schwetzingen geführt. Es schloss sich ein von Rüdiger Thomsen-Fürst moderiertes Kurzkonzert mit Studierenden der Mannheimer Hochschule im Palais Hirsch an, das dem vor 250 Jahren in Schwetzingen geborenen und in London wirkenden Geiger und Orchesterleiter Franz Cramer gewidmet war. Ausführende und Gäste ließen den Nachmittag bei einem Glas Sekt auf dem Schlossplatz ausklingen.

Am 12. Mai hatte die Oper L’isola d’Alcina von Giuseppe Gazzaniga mit dem Orchester L‘arte del mondo unter der Leitung von Werner Erhardt im Schlosstheater Premiere, weitere Aufführungen folgten am 14. und 15. Mai. Bei der Stückauswahl war das Forschungszentrum bzw. die Forschungsstelle Südwestdeutsche Hofmusik beratend tätig gewesen, die Mitarbeiter haben eine Edition der Partitur erarbeitet sowie das komplette Aufführungsmaterial erstellt. Das vom Publikum mit viel Applaus bedachte Werk kann am 29. Mai um 20:03 Uhr auf SWR2 Oper nachgehört werden

Ein Konzert im Schlosstheater mit der Sopranistin Julia Lezhneva und dem Orchester Concerto Köln, das einem Hofkonzert, einer musikalischen Akademie, nachempfunden ist, wird am 25. Mai um 19:30 stattfinden. Auch dieses Konzert wird gesendet, und zwar am 4. Juni im SWR2 Abendkonzert ab 20:03.

Prof. Sidney Corbett in die Akademie der Künste aufgenommen

Prof. Sidney Corbett wurde im Januar 2022 als Komponist in die Akademie der Künste aufgenommen. Gegründet im Jahre 1696, gehört die Akademie der Künste in Berlin zu den ältesten europäischen Kulturinstituten. Sie ist eine internationale Gemeinschaft von Künstler*innen und hat in ihren sechs Sektionen Bildende Kunst, Baukunst, Musik, Literatur, Darstellende Kunst, Film- und Medienkunst derzeit insgesamt 426 Mitglieder.

zur vollständigen Pressemitteilung der Akademie der Künste

Dissertation „Entsubjektivierung – Zur praxistheoretischen Relevanz ästhetischer Erfahrung im Musikunterricht“ erschienen

Die Dissertation zum Thema „Entsubjektivierung – Zur praxistheoretischen Relevanz ästhetischer Erfahrung im Musikunterricht“ von Rico Hepp, der an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim in Musikpädagogik promoviert hat, ist im Waxmann-Verlag erschienen.

„Wie lassen sich ästhetische Erfahrungen mit praxis- bzw. subjekttheoretischen Perspektiven auf den Musikunterricht zusammendenken? Mit einer Antwort auf diese bisher offene Frage reagiert Rico Hepp auf die zunehmende Prominenz kultur- und sozialwissenschaftlicher Ansätze in der musikpädagogischen Diskussion. In einer kritischen Re-Lektüre der musikpädagogischen Theorieansätze ästhetischer Erfahrung fasst er den Begriff der ästhetischen Erfahrung neu und eröffnet damit spannende Perspektiven auf das Unterrichtsfach Musik, indem er den Begriff der Entsubjektivierung einführt. Damit ist gemeint, dass es im Musikunterricht gerade in ästhetischen Erfahrungen gelingen kann, sich normierenden Subjektivierungsprozessen zu entziehen. Die Entsubjektivierung könnte geradezu als Charakteristikum des Musikunterrichts gelten und wird im Rahmen dieser Arbeit außerdem als theoretischer Anknüpfungspunkt für (u.a.) empirische Forschungsvorhaben ausgearbeitet.“ (Quelle: Waxmann)

Prof. Dr. Panja Mücke zur Präsidentin der Gesellschaft für Musikforschung gewählt

Von der Mitgliederversammlung der Gesellschaft für Musikforschung wurde am 1. Oktober 2021 satzungsgemäß ein neuer Vorstand gewählt: Zur Präsidentin wurde Prof. Dr. Panja Mücke (Mannheim) gewählt, zum Vizepräsidenten Prof. Dr. Arnold Jacobshagen (Köln), zum Schatzmeister Prof. Dr. Jan Hemming (Kassel), zur Schriftführerin Prof. Dr. Inga Mai Groote (Zürich).

Prof. Dr. Martina Benz in den Vorstand der Wissenschaftlichen Sozietät Musikpädagogik gewählt

Die Wissenschaftliche Sozietät Musikpädagogik (WSMP) wurde 1984 als eingetragener Verein  gegründet.

Sie hat den Zweck, in enger Verbindung insbesondere mit den Hochschulen Forschung und Lehre auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Musikpädagogik zu fördern und entsprechende internationale Kontakte zu  pflegen. Zu diesem Zweck hält die WSMP regelmäßige Symposien ab und legt Veröffentlichungen im Bereich der wissenschaftlichen Musikpädagogik vor.

Im Mai 2021 wählten die Mitglieder Prof. Dr. Martina Benz als Nachfolgerin der 2020 verstorbenen Frauke Hess in den Vorstand.

Studientag Musik + Pädagogik 2020/2021

Angesichts der Corona-Pandemie konnte der Studientag Musik + Pädagogik nicht – wie ursprünglich geplant – am 14. November 2020 stattfinden. Unter Leitung von Prof. Dr. Barbara Busch trat ein alternatives Online-Angebot im Herbst 2021 an seine Stelle. Die Veranstaltungen wurden dabei nicht nur von Studierenden der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim, sondern auch von Musikschul-Kolleg:innen der Metropolregion Rhein-Neckar besucht.

Es kann auch anders sein – mit Werken spielen und improvisieren (nicht nur im Anfangsunterricht) …

Donnerstag, 18. November 2021, 8.30-10.30 Uhr

„Spiel und Improvisation“ standen an diesem Tag im Mittelpunkt des Workshops, der von Prof. Dr. Wolfgang Rüdiger geleitet wurde. Anhand von Kompositionen, die im Vorfeld dem Referenten übersendet worden waren, wurden verschiedene Arten des Spiels und der Improvisation vorgestellt. Dabei waren alle Teilnehmenden nicht nur zum Zuhören eingeladen, sondern auch aktiv mit ihren Instrumenten dabei.

Prof. Dr. Rüdiger ist Fagottist, Instrumentalpädagoge, Musikwissenschaftler und Atemlehrer sowie Mitbegründer, künstlerischer Leiter und ständiges Mitglied des seit 1986 wirkenden Ensemble Aventure Freiburg mit internationaler Konzerttätigkeit sowie zahlreichen CD-Produktionen. Seit 2001 ist er zudem Professor für Musikpädagogik/künstlerisch-pädagogische Ausbildung an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf. Weiterhin arbeitet er als ständiger Mitarbeiter der Zeitschrift Üben & Musizieren und Autor von Büchern wie „Der musikalische Atem“, „Der musikalische Körper“ und „Ensemble & Improvisation“.

Zwerchfellakrobatik – Eine Einführung in Atemphysiologie beim Singen und Musizieren

Donnerstag, 9. Dezember 2021, 8.30-9.30 Uhr | Freitag, 10. Dezember 2021, 8.30-9.30 Uhr (Wiederholung)

Wie bewegt sich eigentlich das Zwerchfell beim Singen oder Spielen eines Blasinstruments wirklich? Früher war man in der physiologischen Forschung auf die Anwendung indirekter Messmethoden angewiesen – heute ist es dank moderner bildgebender Verfahren möglich Bewegungsabläufe der Atemorgane dynamisch zu visualisieren und genauer zu analysieren. Welche aktiven und passiven Kräfte wirken dabei im Atmungssystem und wie gehen professionelle Stimmnutzer*innen und Instrumentalist*innen mit diesen Herausforderungen um? Welche direkten Zusammenhänge gibt es zwischen Atmung und Stimmbildung im Speziellen? Auf diese Themenbereiche wurde in dem Einführungsvortrag anhand von aktuellen wissenschaftlichen Ergebnissen eingegangen. Ziel war es Lust zu schaffen, sich tiefgehender mit diesen Themen auseinanderzusetzten.

Priv. Doz. Dr. med. Louisa Traser, die diesen Vortrag präsentierte, arbeitet als Oberärztin am Freiburger Institut für Musikermedizin. Ihr Arbeitsbereich umfasst neben der klinisch-phoniatrischen Tätigkeit v.a. auch das Feld der Phonochirurgie sowie Forschungsarbeiten zur Stimmphysiologie. Ihren Schwerpunkt setzt sie dabei im Bereich der Phonationsatmung. Frau Traser ist selbst Sängerin und hat viele Jahre im Extrachor der Deutschen Oper Berlin gesungen.

LUFT!? Atem- und Körperbewusstheit für Musikerinnen und Musiker

Freitag, 17. Dezember 2021, 8.30-12.00 Uhr

Dass Bläser*innen atmen müssen, steht außer Frage. Die Atemluft produziert den Klang ja unmittelbar. Aber wie ist es mit Streicher*innen und den Tasten-, Zupf- und Schlaginstrumentalist*innen? Atmen die auch? Um frei, präzise und aussagekräftig spielen zu können, brauchen Musiker*innen eine optimale Verbindung ihres Körpers mit dem Instrument. Der Atem spielt dabei eine zentrale Rolle: Er findet sich in der Bewegung, Haltung, Körperspannung und Räumlichkeit wieder und wird dadurch in Klang und Musizieren hörbar.

In dem Online-Workshop ging es um das Erfahren und Bewusstwerden dieser Verkörperung des Atems und darum, wie eine auf Elastizität und Durchlässigkeit basierende Körperbewegung mit dem Atem korrespondieren und in die Musik fließen kann. Grundlage war die Methode Atem-Tonus-Ton®.

Sabine Seidel, die den Workshop leitete, ist selbst Sängerin, Gesangspädagogin sowie Atempädagogin nach Ilse Middendorf: Erfahrbarer Atem und Atem-Tonus-Ton®. Eine Lehrtätigkeit an der Musikhochschule Freiburg im Fach Atem- und Körperarbeit für Gesangsstudierende verbindet sie mit Fort- und Weiterbildungen, Vorträgen und Veröffentlichungen. Ihren Unterrichtsmittelpunkt hat sie jedoch als Gesangs- und Atempädagogin im STiMM.PUNKT Freiburg i.Br. als Ausbilderin in der Weiterbildung Atem-Tonus-Ton® in Europa und Japan.