Wer seinem Körper (Höchst-)Leistungen abverlangt, wärmt sich zuvor auf. Zu selten wird bedacht, dass sich MusikerInnen auf das Musizieren ebenso vorbereiten und einstimmen müssen. Genau hier setzte der erste Studientag Musik + Pädagogik an, der an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim am 8. Dezember 2018 stattgefunden hat. An diesem Tag drehte sich alles um das „Gesunde Musizieren als Kernaufgabe von MusikerInnen und MusikpädagogInnen“.
Dr. Barbara Busch, seit März 2018 Professorin für Musikpädagogik an der Mannheimer Musikhochschule, konzipierte das inhaltlich ebenso dichte wie abwechslungsreiche Programm – in Anlehnung an einen musikpädagogischen Tag, den sie bereits 2017 an der Würzburger Musikhochschule gemeinsam mit Prof. Barbara Metzger durchgeführt hatte. Eingeladen waren Studierende und KollegInnen der Mannheimer Musikhochschule sowie im Beruf stehende MusikpädagogInnen und MusikerInnen, die sich in Vorträgen und Workshops auf vielfältige Art und Weise mit dem Thema auseinandersetzten.
Prof. Dr. Maria Schuppert, Musikermedizinerin an der Hochschule für Musik Würzburg, führte in das Feld der Musikergesundheit ein. Sie betonte die besondere Körperbeanspruchung bereits seit frühem Kindesalter, verwies auf die Bedeutung punktgenauer Spitzenleistung und hob die künstlerische sowie gesamtkonditionelle Anstrengung eines jeden Musizierens hervor. In ihrem Abschlussplädoyer betonte sie die Notwendigkeit eines ganzheitlichen, interdisziplinären sowie eng praxisbezogenen und individualisierten Ansatzes in der modernen Musikergesundheit.
Prof. Dr. Eckart Altenmüller, Direktor des Instituts für Musikphysiologie und Musiker-Medizin der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, entwickelte aus den hirnphysiologischen Grundlagen des Musizierens Techniken für die Gestaltung eines effizienten Übealltags und betrachtete die Herausforderung des Übens besonders unter dem Aspekt des mentalen Trainings.
Mit der Anmeldung zum Tag der Musikpädagogik hatten sich zahlreiche BesucherInnen auch für die Teilnahme an einem von drei Workshops beworben: Alexandra Müller thematisierte, wie musikphysiologisches Wissen Eingang in den Instrumental- und Vokalunterricht finden kann (und muss). Eleonore Perneker widmete sich der Pflege der Sprech- und Singstimme als Basis künstlerisch-pädagogischer Tätigkeiten. Im Workshop mit Alexander Bartmann und Susanne Pister hatten die Teilnehmenden Gelegenheit, die Bedeutung der Alexandertechnik für das Musizieren zu erleben.
Der bis auf den letzten Platz ausgebuchte Studientag Musik + Pädagogik bot nicht nur einen intensiven Einblick in eine aktuelle Thematik, sondern bewies einmal mehr die Bedeutung von Veranstaltungen, in denen sich angehende wie erfahrene MusikpädagogInnen konstruktiv austauschen können.
Elisabeth Danecker / Barbara Busch